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Was brauche ich für die schriftliche Prüfung?

Zehn Dinge, die Dir (auch kurzfristig) beim Bestehen der schriftlichen Prüfung helfen!

Jana schaute nach links und nach rechts und war verwundert. Die Sitznachbarin zu ihrer Linken hielt ein rosafarbenes Hello Kitty Lineal in den Händen. Vor dem Sitznachbarn rechts, lag ein altes jedoch noch brauchbares Geodreieck, dass mindestens 20 Jahre auf dem Buckel hatte. Zumindest ließen die unlesbaren Zahlen dies vermuten.

Janas Bauch grummelte. Hunger war es nicht. Heute Morgen war sie doch extra früh aufgestanden und hatte zum ersten Mal, dieses tolle „Brain-ergy“ Müsli gegessen, dass ihr den Extra Boost an Konzentration und Fokussierung bringen sollte. Momentan weckte es ihr nur den Wunsch, sich schnell auf die Toilette zu verabschieden.

„Toilette. Wo war die überhaupt? Weit könnte sie nicht sein, ist ja schließlich ein Verwaltungsgebäude“, dachte Jana. Ein recht großes, opulentes Verwaltungsgebäude, für dessen beachtliche Größe die Parkplätze erstaunlich rar waren. Jana stockte der Atem. Parkplatz. „Hätte ich ein Parkticket lösen müssen? Oder die Parkscheibe hinter die Windschutzscheibe klemmen?“ Vorhin war sie so in Eile und Aufregung gewesen, dass sie ihre Umgebung gar nicht richtig registriert hatte, aus Angst zu spät zur Prüfung zu erscheinen.

Ach ja, die Prüfung. Jana las die erste Frage:

Eine Ihrer Patientinnen nimmt wegen einer Depression einen selektiven Serotoninwiederaufnahme-Hemmer (SSRI, z. B. Citalopram, Paroxetin, Sertralin) ein. Bei welcher zusätzlichen Selbstmedikation muss vor allem mit einem erhöhten Auftreten von Nebenwirkungen gerechnet werden?

A) Baldrian

B) Hopfen

C) Jod (Strumaprophylaxe)

D) Johanniskraut

E) Lavendel

Sie setzte euphorisch den Stift an und … erstarrte. Plötzlich wusste sie überhaupt nicht mehr, ob die Antwort C) oder D) war. Eines war ihr jedoch klar: Irgendwas mit „Jo“ und eigentlich ist die Frage total einfach.

Augenblicklich ärgerte sie sich, dass sie damals im Prüfungstrainer, genau diese Frage zwei Mal übersprungen hatte. “Zu einfach”, hatte sie sich immer gesagt und sich lieber mit schwierigeren Fragen beschäftigt.

Ihr Herz klopfte wild und sie hörte ihr Blut in den Ohren rauschen. „Ok, ok, jetzt nicht panisch werden“. Das Wort „panisch“ aber führte dazu, dass ihr fast schwindelig wurde. Sie bat darum, die Toilette aufsuchen zu dürfen und ballte eine Becker-Faust, als sie die WC-Türe direkt neben dem Prüfungssaal ausmachte. „Gott sei Dank!“, sagte sie etwas zu laut.

Auf der Toilette schaute sie in den Spiegel. Ihr fielen die dunklen Augenringe auf. In den letzten Nächten hatte sie stets bis zwei Uhr gelernt, die wichtigsten Dinge noch einmal zusammengefasst, bis nichts mehr in den Kopf ging. Das Einzige, was sie sich in den letzten Wochen vor dem zu Bett gehen gegönnt hatte, war ein Glas guten, schweren Rotweins und noch eine Folge „Morning Show“. Und jetzt sowas?

Jana hielt ihre Handgelenke unter den Wasserhahn und ließ das kalte Wasser über ihre Haut laufen. Das tat gut und sie erinnerte sich, wie sie früher nach einer anstrengenden Joggingrunde, immer direkt und die kalte Dusche gesprungen war und es so geliebt hatte. „Warum habe ich das eigentlich aufgegeben?”

Zurück am Platz fasste Jana den Entschluss, sich im Tunnelblick durch die Fragen zu manövrieren. “Komme was wolle!” Sie würde die restliche Zeit nutzen, um … Apropos Zeit. Wie viel Zeit war eigentlich schon vergangen? Automatisch wanderte die Hand in Richtung Gesäßtasche. Auf der Hälfte des Weges erinnerte sich Jana jedoch, dass sie ihr Smartphone am Anfang nach Aufforderung artig ausgeschaltet, und in die Tasche gelegt hatte. Eine wunderschöne Armbanduhr, wie Jana sie jetzt gebraucht hätte, lag zu Hause in der Nachttischschublade. Als könne sie Gedanken lesen, unterbrach die Aufsicht die emsige Stille mit den Worten: “Noch eine halbe Stunde”.

Jana war erleichtert. “Ok. Ich packe das jetzt!” Ruhig und bestimmt, setzte sie den Stift an, um ein Kreuzchen zu setzen. Jedoch ohne Erfolg, beim zweiten Strich versagte ihr Lieblings-Lamy-Kugelschreiber und spuckte nicht einmal mehr ein paar Farbpigmente aus. In der Hoffnung ihn wiederbeleben zu können, kratze sie mit der Miene wild am Rand des Fragebogens herum. Leider vergebens.

Hilfesuchend schaute Jana sich um und ihr Gesicht trug wohl unmissverständlich den Ausdruck: “Hilfe! Ich benötige einen Kugelschreiber”, denn von links reichte ihr die wohlausgerüstete Hello-Kitty-Lineal-Besitzerin wortlos ein Schreibgerät.

“Was war heute bloß los?” Dabei dachte Jana, dass der einzige Schockmoment der vergessene Personalausweis war, den sie im letzten Moment doch noch in ihrem Portemonnaie ausfindig gemacht hatte.

Die letzte halbe Stunde aber hatte sie vom Gegenteil überzeugt.

Nach und nach zückten die Prüflinge ihre Lineale und Geodreiecke und begangen, den Übertragungsbogen zu bearbeiten. Zum ersten Mal heute wurde Jana klar, dass sie nur diesen einen Zettel abgeben würde und warum ein Lineal so wichtig gewesen wäre …

Auweia. Bei Jana ist trotz des fleißigen Lernens so einiges schiefgelaufen. Damit es Dir nicht so wie ihr ergeht, haben wir Dir hier eine Liste zusammengestellt, die Dir hilft, die schriftliche Prüfung zu bestehen.

  1. Arbeite auf regelmäßige 0-1 Fehler in den Probeprüfungen des Likamundi Prüfungstrainers hin! Falls noch nicht gemacht, klick doch mal hier.

  2. Treibe Sport oder gehe regelmäßig spazieren. Ein paar Spaziergänge kannst Du jetzt auch kurz vor Deiner Prüfung einbauen. Ein gut durchblutetes Gehirn denkt besser!;)

  3. Lerne nicht besinnungslos bis spät in die Nacht. Gönne Deinem Gehirn Erholung. Das klappt am besten mit einer Mütze voll Schlaf.

  4. Kenne Deinen Prüfungsort! Sprich: Fahre schon mal hin und „checke“ die Lage ab, damit Du am Prüfungstag keine (bösen) Überraschungen erlebst. Schau, wo Du parken kannst und wie weit Du gehen musst.

  5. Streiche den Alkohol für die Zeit vor der Prüfung! Auch wenn es verlockend erscheint, abends im Handumdrehen bei einem Glas Vino „Schizophrenie und Co.“ kurz zu vergessen, Alkohol verhindert einen erholsamen Schlaf und verstärkt (am nächsten Tag) Unsicherheiten. Zum Feiern der bestandenen Prüfung kannst Du dann gern anstoßen;)

  6. Iss am Tag der Prüfung bitte NUR Dinge, von denen Du weißt, dass Du sie 100% verträgst.

  7. Trage eine Armbanduhr. Oder nimm Dir einen (leisen) Wecker mit. Dein Smartphone DARFST Du nicht benutzen.

  8. Habe Deinen Ausweis parat. Ohne diesen darfst Du nicht an der Prüfung teilnehmen.

  9. Habe mindestens 2, am besten 3 Kugelschreiber mit.

  10. Versuchs doch mal mit Meditation. Das heißt jetzt nicht, dass Du Dich für einen halben Tag auf einen einsamen Berg setzen sollst. 3 Minuten reichen, um einfach mal innezuhalten und für einen Moment zu entspannen. Schau Dir z.B. mal die App HEADSPACE an.

Diese Kleinigkeiten können einen massiven Beitrag zum Bestehen Deiner Prüfung beitragen. Das Tolle daran. Selbst kurz vor der Prüfung kannst Du sie noch umsetzen! Viel Glück.

PS: Hier noch Deine Checkliste für Dinge, die Du auf jeden Fall im Blick haben solltest:

  • Prüfungsort kennen
  • Personalausweis
  • Lineal
  • 2-3 Kugelschreiber
  • Armbanduhr oder leiser Wecker
  • Wasserflasche
  • leichtes, verträgliches Frühstück
  • Ich schaffe das :)
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Tina Maria Lüecke


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